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Der Strohbär

Die Fasnetsattraktion des Strohbären wird in Bubsheim am Schmotzigen Donnerstag gezeigt. Der Strohbär wird beim Umzug, bei dem auch Pflug und Egge gezogen werden,  von den Neuntklässlern geführt. Die Narrenzunft stellt Grundhäs und Stroh zur Verfügung. Dies ist eine primär bäuerliche Tradition, wie sie seit Jahrhunderten durchgeführt wird. Dies hatte früher folgende Begründung: der Strohbär verkörpert den Winter, wird durchs Dorf getrieben und schließlich verbrannt, so dass der Frühling Einzug halten kann. Der Bubsheimer Strohbär wird, wie die allermeisten, geführt. Je nach Lust und Laune der Jugendlichen wird ihm sogar ein Schwanz angeflochten. Dies hatte früher auch den Grund, dass man nach der Fasnet die Obrigkeit, vor allem den Pfarrer ärgern konnte, indem man im Vorbeilaufen erwähnt hat, dass die Marie oder... den Schwanz gehalten hat.  Man muss aber auch die praktischen Dinge der Verkleidung in Erwägung ziehen: Im Winter wurde das bei der Ernte zu Garben gebundene Stroh mit dem Dreschflegel ausgedroschen. Bis zur Fasnetszeit hatte man genug Stroh, um sich entsprechend mit Stroh zu verkleiden, denn die Leute waren arm und konnten sich nicht extra Fasnetsverkleidungen zulegen. Mit dem verbrannten Stroh konnte man sich selbst und anderen das Gesicht schwärzen („ruesne“), was eine weitere Form der Verkleidung bzw. Unkenntlichmachung darstellt – und nichts kostet. Der Bubsheimer Strohbär wird aus Haferstroh gemacht und mit Seilen wird das Stroh an den Körper gepresst.
 

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